...

Der Lavati Käfer
von Heiko Sommer

„Da vorne ist einer, los lauf schneller, sonst entkommt er uns!“ Sie liefen immer schneller durch den dichten Regenwald. „Hier sind wieder blaue Flecken auf den Blättern!“ Sie rannten und rannten bis sie an eine Lichtung kamen. „Das könnte eine Falle sein! Wir sollten die Lichtung umgehen!“ „Und wenn genau das die Falle ist? Du weißt genau, dass diese Lavati Käfer in freier Wildbahn ungeheuer schlau und einfallsreich sind. Wir jagen hier schließlich die letzten beiden frei lebenden der Welt, die nicht umsonst die letzten beiden sind!“ „Ja, ja du bist und bleibst ein kleiner Hosenscheißer.“ Er ging zwei Schritte auf die Lichtung zu und verschwand in einer tiefen Grube. Der andere lachte und wiederholte: „Hosenscheißer...“ , ging einen Schritt nach rechts und verschwand ebenfalls in einer Grube. „Ha, ha“ hörten sie ein hämisches Lachen. Ein Käfer trat an den Rand einer Grube heran uns sagte: „ Wir wollen einfach nur in Frieden leben, aber ihr Menschen habt schon fast unsere ganze Rasse ermordet nur um an die blaue Flüssigkeit zu kommen, ihr seit doch total wahnsinnig!“
Vor einigen Jahren gab es in einer kleinen Stadt in Europa einen Bauern, der seine Frau zwar liebte, aber ihrem Gestank einfach nicht mehr ertragen konnte. Sie war wunderschön mit langen schwarzen Haaren und üppiger Figur. Die Menschen der kleinen Stadt mieden sie, weil sie stank wie die Klärgrube hinter ihrem Haus. Als sie ihren Mann kennen lernte, roch sie wie der Frühling, was sich aber mit den Jahren veränderte. So baute der Mann in seiner Scheune ein Labor, um etwas zu erfinden, was seiner Frau helfen könnte. Er mischte Rosen und Alkohol, Wasser und Fett und viele andere lustige Kreationen, die aber nicht halfen. Mit den Jahren roch seine Frau immer stärker und er konnte es einfach nicht mehr aushalten. So beschloss er nach Indien zu reisen, um ein Mittel für seine Frau zu finden.
Im Hafen lag die `Albatross` vor Anker, die ihn dorthin bringen sollte. „Ihr Name bitte!“ sagte ein Matrose und er antwortete: „Dieter, Dieter Albrecht.“ „Von dir habe ich schon gehört! Du bist der Typ mit der stinkenden Frau!“ Dieter bekam einen roten Kopf und ging an dem Matrosen vorbei. Er bekam eine Kajüte zugewiesen, in der noch drei andere Passagiere untergebracht waren. Allen war die Situation unangenehm, so eng zusammen für die nächsten drei Wochen zu sein. „Warum fährst du mit?“ fragte einer, der aussah wie ein Verbrecher. Sein Körper war total mit schlecht gemachten Tattoos übersäht und sein Mund ähnelte einer Kraterlandschaft. „Weil ich etwas suche, damit die Menschen besser riechen!“ „Und warum fährst du mit?“ „Ich bin aus dem Knast abgehauen....!“ „Ach so...“ sagte Dieter mit einer abwinkenden Handbewegung. So vergingen die Tage und Dieter und der Verbrecher freundeten sich an. Auf einmal hörten sie( sie spielten gerade im Musikraum des Schiffes auf Violinen) die Alarmglocke. „ Alle an Deck!“ schrie der Kapitän! „Nehmt euch Waffen und verteidigt das Schiff!“ Dann stieg ihnen ein Duft in die Nase und keiner auf dem Schiff konnte sich noch bewegen. „Entert, das Schiff“ hörten sie eine Stimme, die dem Gesang von Modern Talking ähnelte. Das Schiff hieß ` Lady Black` und als die Männer das sahen, drehten sie durch. Einige fielen sofort in Ohnmacht und andere rissen sich die Kleider vom Leib. „Das sind die Black Ladys!“ schrie der Kapitän. „Dem Himmel sei dank, das erste mal nach dreißig Jahren... Dem Himmel sei dank!“ Sie schmissen ihre Tampen herüber und die Männer beeilten sich, sie an der ` Albatross` fest zu machen. Es roch auf der Lady Black so gut, dass Dieter vor Begeisterung fast vom Deck fiel. Dann sah er einen Pool, in dem dampfendes, blaues Wasser war, in dem nackte Frauen badeten. „ Die Lady Black ist das erste Puffschiff des Atlantiks.“ flüsterte sein Freund ihm ins Ohr. „Wer einmal in den Genuss des Schiffes gekommen ist, wird das mit Sicherheit nie mehr vergessen. Ich selbst habe schon viele Geschichten gehört, aber keiner den ich kenne, hat es jemals persönlich gesehen.“ „ Was ist das für ein guter Geruch?“ fragte Dieter seinen Kumpel, der aber schon auf den Weg zur Lady Black war. Alle Matrosen liefen rüber und ergaben sich ihrer Lust. Sie trieben es kreuz und quer, jeder mit jedem und alle versanken in tiefster Ekstase. Außer Dieter, der zum Pool ging und am blauen Wasser, dass mit Spermaflocken voll war, roch. Eine Nutte kam zu ihm herüber und streichelte seine Oberschenkel. „Lass das, du verdammte Schlampe! Ich bin nur an dem Geruch von dieser blauen Flüssigkeit interessiert. Wie kommt ihr an diesen tollen Geruch? Ich würde euch sehr gerne etwas davon abkaufen.“ „ Ich kann dir erst etwas verkaufen, wenn du mit mir gefickt hast. Also, halt die Schnauze und komm mit mir mit!“ Sie nahm seine Hand und zog ihn in die Pantry. Sie setzte sich auf eine Arbeitsplatte und rieb an ihrem Körper, um Dieter heiß zu machen. Aber bei ihm rührte sich nichts. Er fing an zu heulen und sagte: „Ich kann nicht, ich muss immer an den Gestank meiner Frau denken!“ Dieter fiel auf die Knie: „Bitte verrate mir das Geheimnis dieser blauen Flüssigkeit!“ „Na gut, aber erst musst du meine Muschi lecken!“ Er fing an zu lecken und nach kurzer Zeit merkte er, dass seine Zunge blau wurde. Alles wurde blau. Seine Kleider, seine Füße und die Planken des Schiffes. Dieter formte seine Hände zu einem Gefäß und fing das wohlriechende blaue Sekret auf. Er ging einen Schritt zurück, als seine Hände nichts mehr fassen konnten. Er sagte: „ Ich brauch mehr davon!!!“ Die Nutte sah ihn von oben herab an und sagte: „Dann musst du uns Lavati Käfer besorgen, die sind nämlich unsere Lieblingsspeise.“ „ Das werde ich, wenn ihr mir sagt, wie?“ In diesem Moment ertönten Schreie und fast die ganze Crew wurde getötet. Nur Dieter und sein zahnloser Freund, der auch einen blauen Mund hatte, blieben am Leben. Die Frauen setzten sich in den Pool und wuschen sich gründlich. „ Wir haben ein Problem!“ meldete sich mit Abstand die schönste Frau. „ Wir brauchen diese Lavati Käfer, um zu überleben. Besorgt sie uns und ihr bekommt dafür die blaue Flüssigkeit.“ „ Ja!!“ rief Dieter. „Aber wie?“ „Wir bringen euch dahin, wo sie leben. Ihr müsst sie für uns fangen damit wir sie essen können.“ „Okay!“ sagte Dieter und sie fuhren dem Sonnenaufgang entgegen. An der Küsste Indiens legten sei an. „Wie heißt du eigentlich?“ fragte Dieter seinen Freund. „ Snake Pliskin, aber du darfst mich Snake nennen.“ Sie bekamen Waffen und Fangnetze und gingen in den Dschungel. Sie fingen zwei Jahre die Käfer bis ihre Vorratskammern voll mit der blauen wohlriechenden Flüssigkeit und kaum noch Käfer übrig waren. „Jetzt sind nur noch zwei übrig, Snake, die werden wir fangen und züchten und damit in Europa eine goldene Nase verdienen.“ „Worauf warten wir denn noch?“ Sie gingen also los, um die letzten beiden Lavati Käfer zu fangen...
„Snake, hast du einen Plan, wie wir wieder aus diesen Löchern rauskommen?“ „Na logisch!“ antwortete er vom Grubenrand in dem Dieter saß. „Wie hast du das gemacht?“ „Ich habe meinen Klappspaten benutzt, du Depp. Das solltest du auch mal versuchen oder warst du nicht bei der Bundeswehr? Die einzige Übung über neun Monate ist dort: `Wie komme ich aus einem Loch...?!` Praktisch in vielen Situationen.“ Sie schaufelten sich frei und machten sich wieder auf die Suche. Einige Stunden kämpften sie sich durch den Regenwald. „Da, wieder blaue Flecken...!“ Die Spur führte sie in eine alte Ruine, die voll mit Affen war. Auf dem Boden der Ruine lagen faustgroße Diamanten und die Lavatikäfer riefen. „Wir werden euch alle Diamanten geben, wenn ihr uns am Leben lasst.“ Als Snake das hörte, rannte er auf die Diamanten zu. Wie aus dem Nichts kam ein Affe angesprungen und fraß ihn auf, bis auf die Knochen. „Das war ein Scherz...!“ rief der Käfer lachend. Dieter hatte große Angst, drehte sich um und begann zu rennen. Er rannte den ganzen Weg, den sie gekommen waren, zurück durch den Dschungel. Er räumte seine Lager leer und rannte zum Schiff. „Wir müssen hier weg! Ich werde verfolgt von den letzten Lavati Käfern der Erde!“ Die Nutten sahen sich an und beschlossen, ihn in seine Heimat zu bringen. Sie segelten einige Tage bis ein anderes Schiff in Sicht war. „Oh Gott, das sind die Black Ladys!“ schrieen die Seemänner des anderen Schiffes. Eine komische Stimmung war auf der `Lady Black`, denn die Ladys rieben sich zwischen den Beinen und machten den Pool voll. Dieter kannte das zwar schon, aber dieses Mal war es anders. „Wenn du am Leben bleiben willst, solltest du in deine Kajüte gehen und dich einschließen, denn heute werden wir uns verwandeln!“ Ohne länger über die Worte nachzudenken, rannte er in seine Kajüte, die ihm sicher erschien und schloss sich ein. Er hörte nur Geräusche, die durch Schmerzen hervorgerufen wurden. Schüsse fielen, aber er wusste, dass die Nutten keine Gewehre hatten, dann wurde es still.
Er schloss die Tür auf und ging an Deck. Was er da sah, trieb ihm die Tränen in die Augen. Das andere Schiff war ein amerikanischer Zerstörer und war auf den Angriff der Black Ladys vorbereitet. Alle waren tot. „Dieter...!“ krächste eine Stimme. „Dieter, komm zu mir, ich muss dir noch etwas geben, bevor ich sterbe.“ Dieter kannte diese Stimme gut und ging ihr nach. Es war die Chefin der Ladys, die einen Schlüssel in der Hand hielt. „Das ist der Schlüssel für unsere Vorratskammer, du sollst ihn haben. Ich wünsche dir alles Gute und... finde dein Glück.“ Dann starb sie. In der Kammer waren nicht nur alle Lavatisekretflaschen sondern auch Gold und andere Schätze, die die Nutten all die Jahre geplündert hatten. Er räumte alles auf den Zerstörer, denn er war so voller Technik, dass er ihn alleine fahren konnte. Er fuhr ohne Zwischenfälle nach Holland, wo er sich`s in einem Koffeeschop gut gehen ließ. Seine Geschichte glaubte ihm aber keiner und so beschloss er, nach Hause zu seiner Frau zu fahren. Sie freute sich wahnsinnig, ihren geliebten Mann wieder zu sehen. Aber er gab ihr nur ein Fläschchen und sagte: „Badewanne!!!“ Sie verstand sofort und ging baden. Als sie fertig war, roch sie wunderbar. Sie liebten sich die ganze Nacht und immer wenn es auch nur ein bisschen roch, gingen sie in die Badewanne. Eines Tages kam Dieters Bruder zu Besuch und sagte: „ Wir werden das Zeug als Badeschaum verkaufen und nennen es `Lavati Schaumbad`!“ Das machten sie auch und wurden dadurch die reichsten Männer Deutschlands.

Suche

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Status

Online seit 6634 Tagen
Zuletzt aktualisiert:
Mittwoch, 25. Januar 2012, 10:14 PM

counter